Yoga kann mehr als nur entspannen. Es stärkt das Immunsystem, steigert Körpergefühl und Kraft und verbessert das Herz-Kreislauf-System, um hier nur einige positiven Effekte zu nennen. Dabei gibt es viele unterschiedliche traditionelle Yoga-Stile, aber auch moderne, weiterentwickelte Varianten. Eine moderne Variante ist Hormon-Yoga. Dabei handelt es sich um eine Abfolge von Übungen, die speziell auf die körperlichen und seelischen Besonderheiten in den Wechseljahren abgestimmt sind und den Hormonhaushalt sanft ins Gleichgewicht bringen sollen.
Entstehung
1992 entwickelte die Brasilianerin Dinah Rodrigues (geboren 1927) die mittlerweile weit verbreitete Form des Hormon-Yogas. Seit 1993 führt sie dazu eigene wissenschaftliche Studien durch. Die diplomierten Philosophin und Psychologin hatte vorher 30 Jahre Yoga selbst praktiziert und unterrichtet. Dabei hatte sie ihre Wechseljahre fast beschwerdefrei überstanden. Auszüge aus ihren Studien sowie Hintergründe, Wirkungsweise und Fallbeispiele veröffentlichte Dinah Rodrigues in Brasilien erstmals 2003 in ihrem Buch „Hormon-Yoga“ , das 2005 auch in deutscher Sprache erschienen ist.
Was ist Hormon-Yoga?
Hormon-Yoga ist eine natürliche Methode zur Harmonisierung des Hormonhaushalts. Sie verringert typische Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Unruhe, Migräne, Gelenkbeschwerden, Schlaflosigkeit und emotionale Verstimmungen. Ebenso kann Hormon-Yoga auch zur Vorbeugung von Folgeerscheinungen aufgrund eines niedrigen Östrogenmangels wie Osteoporose, Cholesterinerhöhung und dadurch bedingte Herz-Gefäßerkrankungen dienen.
Der Schwerpunkt beim Hormon-Yoga liegt auf der Stimulierung der hormonerzeugenden Organe, d.h. den Eierstöcken, der Hypophyse, der Schilddrüse und den Nebennieren. Durch die Aktivierung dieser Bereiche sollen die Symptome der Wechseljahre gelindert bzw. ganz beseitigt werden.
Die Übungen entstammen den Hatha-Yoga, werden aber mit Hilfe einer speziellen Atemtechnik in Kombination mit gezielten, auf die Drüsen einwirkenden Körperhaltungen ausgeübt, sodass ein positiver Effekt auf den Hormonhaushalt entsteht. Die Übungsabfolge dauert etwa 30 Minuten. Dabei gilt, je regelmäßiger die Übungen trainiert werden, desto effektiver können sie wirken. Der Erfolg hängt auch von der Langfristigkeit der Trainingseinheiten ab. Nach durchschnittlich vier Monaten kann eine Besserung der Symptome festgestellt werden.
Wann darf Hormon-Yoga nicht ausgeübt werden?
Hormon-Yoga darf nicht während der Schwangerschaft, bei akuter Endometriose, bei Myomen in der Gebärmutter, starker Osteoporose, Herzkrankheiten, Bauchentzündungen, starker Regelblutung und hormonell bedingtem Brustkrebs ausgeübt werden.
Hormon-Yoga – nicht nur in den Wechseljahren
Hormon-Yoga eignet sich nicht nur für Frauen in bzw. nach den Wechseljahren. Dinah Rodrigues empfiehlt bereits Frauen ab 35 Hormon-Yoga regelmäßig auszuüben, denn ab diesem Alter beginnt der natürliche Östrogenspiegel langsam abzufallen. Hormon-Yoga kann auch jüngeren Frauen mit Hormonstörungen helfen. Die Therapie kann bei Mädchen und Frauen mit schmerzhaften Menstruationen und Zyklusstörungen sowie bei prämenstruellem Syndrom eingesetzt werden. Sie unterstützt Frauen, die ihre Fruchtbarkeit verbessern wollen oder Schwierigkeiten dabei haben, schwanger zu werden. Auch kann Hormon-Yoga jungen Frauen mit verfrühter Menopause helfen, die z.B. durch übermäßige körperliche Belastung oder Untergewicht eingesetzt hat.
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