Hörverlust bei Babys – Die Hear the World Foundation klärt über ein vernachlässigtes Thema auf

Hörverlust ist eine Alterserscheinung – von wegen! Er kann durchaus auch schon im Säuglingsalter auftreten. In Deutschland kommen von 1.000 Neugeborenen ein bis zwei mit einer Hörminderung auf die Welt und jährlich werden weltweit rund 665.000 Kinder mit einem signifikanten Hörverlust geboren. Was viele nicht wissen: Das Hörvermögen ist nicht nur ausschlaggebend für den Spracherwerb, sondern auch für die emotionale und soziale Entwicklung bei Kindern. Daher gilt: Je früher ein Hörverlust bei Babys entdeckt und versorgt wird, desto größer sind die Chancen auf eine altersgerecht Entwicklung.

Bereits in den ersten Lebensmonaten wird der Grundstein für das Erlernen von Sprache und die spätere Kommunikationsfähigkeit gelegt. Kinder lernen sprechen, indem sie Stimmen und andere akustische Reize hören und nachahmen. Erfährt das Gehirn aufgrund eines unversorgten Hörverlusts keine solchen „Hörreize“, kann sich die Sprachentwicklung deutlich verzögern. Versäumnisse sind später nur schwer wieder aufzuholen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass ein Hörverlust schon bei den ganz Kleinen entdeckt und behandelt wird.

Es gibt viele verschiedene Auslöser für eine Hörminderung bei Babys und Kindern. So ist etwa die Hälfte aller vorgeburtlichen Fälle genetisch bedingt. Aber auch Infekte der Mutter während der Schwangerschaft oder schädliche Substanzen wie Alkohol, die während der Schwangerschaft eingenommen werden können einen Hörverlust hervorrufen. Weitere Ursachen können aber auch Kopfverletzungen, unbehandelte Ohrinfekte oder sogar Lärm sein.

Die erste Gelegenheit das Hörvermögen von Babys zu testen ist das so genannte Neugeborenen-Hörscreening, das am ersten oder zweiten Lebenstag noch im Krankenhaus angeboten wird. Die Kosten für den Test übernehmen in Deutschland die Krankenkassen. Eltern können bzw. sollten den behandelnden Arzt darauf hinweisen, dass sie das Hörscreening für ihr Baby wünschen.

Wird eine Hörminderung bei Babys vermutet bzw. entdeckt ist schnelles Handeln erforderlich. Eltern sollten umgehend den Kinderarzt, einen Pädaudiologen oder Pädakustiker aufsuchen, um weiteres Vorgehen zu besprechen. Je nach Diagnose und Art des Hörverlustes kommen verschiedene Behandlungsmethoden in Frage: Medikamente, Hörgeräte (können bereits in den ersten Lebensmonaten individuell beim Pädakustiker angepasst werden) oder so genannte Cochlea-Implantate (werden operativ eingesetzt).

Weitere Informationen zum Thema Hörverlust bei Babys bietet die gemeinnützige Hear the World Foundation, die sich weltweit für Menschen mit Hörverlust einsetzt und die Aufklärung zu den Themen Hören und Hörverlust fördert. Auf der Website der Stiftung sind in den kommenden Wochen und Monaten Informationspakete zum Thema Hörverlust bei Babys und Kindern abrufbar. Außerdem haben Betroffene und Interessierte die Möglichkeit, über die Facebook Seite der Hear the World Foundation (https://www.facebook.com/CanYouHearTheWorld) Experten Fragen rund um das Thema zu stellen.

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